Sonntag, 11. November 2007

Die Vertreibung aus dem Paradies (Mac Story Part 2/3)

Ein Diebstahl des PCs setzte einen Gedankenprozess über das neue Gerät in Gang. Mühsam der Gedanke, sich zwischen tausenden von Konfigurationsoptionen zu entscheiden, gefährlich, sich nicht das perfekte System zu basteln, das niemals gebraucht, aber dauerhaft finanzielle Wunden schaffen würde.

In diesen Gedankenprozess fiel auch die Feststellung, dass sich in meinem Umfeld diverse Kollegen mit Mac’s ausgerüstet hatten und damit die unerträgliche Leichtigkeit des (Online) Seins kultivierten. Eine Art, Systeme zu nutzen, die auf Windows nur unter Einfluss von Magic Mushrooms nachgestellt hätte werden können, mit Sicherheit aber in einem (doppelten) Absturz resultiert hätte.

Sprach ich diese Leute auf Ihre Geräte an, sah man in leuchtende Augen, die eine Welt verhiessen, in der Lahme gehen lernen und uns Ausserirdische vom Weltuntergang bewahren. Eine Sekte war das. Leute, die völlig in ihrer Welt aufgegangen waren, nicht mehr verfangen in ihrem Hass auf die weltlichen PCs, sondern aufgelöst in einem Traum von Docks, Zeitmaschinen und Kornkreisen.

Vor mir teilte sich das Meer, gesäumt zu beiden Seiten von Bekehrten. Der Vorgesetzte, der mir seine neue Macwelt zeigt, der Programmierer, der das Pflichtenheft zur Seite legt und mir stattdessen die frohe Botschaft einer Welt verkündet, wo Milch und Honig fliesst.

Schliesslich der Entscheid, mich diesen Versuchungen hinzugeben, als ein Windows Verräter betrat ich die Himmelspforte eines Apple Stores, aus dem ich kurz später beflügelt heraustrat, die Hoffnung nun in Händen haltend, die Freude in den Augen. Für Aussenstehende wohl der Verzückung des Erleuchteten gleich, der sich soeben für den 37. Persönlichkeitstest von Scientology eingetragen hat…

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